Praxistag für Weidehalter
Klimawandel: Änderungen im Weidemanagement auf der Alm und im Tal
Etwa 90 Interessierte folgten der Einladung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) Holzkirchen und Rosenheim in Zusammenarbeit mit dem Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern (AVO) und informierten sich am 24. Mai 2022 über professionelle Almbewirtschaftung und Weidehaltung.
Stephan Sedlmayer, Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), erklärte: "Die Konsequenzen des Klimawandels, die einen deutlich früheren Vegetationsbeginn für die Weidewirtschaft mit sich bringen, sind eine der grundlegendsten Veränderungen auch in unserer Region."
AVO-Vorsitzender Josef Glatz griff der die aktuellen Bärenübergriffe in Tirol auf und sprach die Problematik des Herdenschutzes auf der Alm an.
"Dem angesprochenen Klimawandel kann hier sicherlich der größte Veränderungsprozess zugeordnet werden", resümierte Susanne Krapfl, Almfachberaterin am AELF Holzkirchen. "Der frühe Auftrieb der Tiere ist hier sowohl im Tal als auch auf der Alm das erste Mittel der Wahl - aber damit allein ist es noch nicht getan. Im Gegensatz zu früher gibt es beim Aufwuchszeitpunkt fast keine Höhenzonierungen mehr, sprich das Wachstum findet nahezu zeitgleich statt. Wird das Gras aber nicht jung geweidet, so überaltert es und wird nicht mehr gefressen. Dieser Tatsache kann nur mit mehr Weidetieren begegnet werden. Hierzu braucht es auch in Zukunft viele landwirtschaftliche Betriebe, die ihr weidegewohntes Vieh zur Sommerfrische auf die Alm abgeben."