Wald nutzen, Natur und Klima Schützen
Initiative Zukunftswald Bayern (IZW) am AELF Holzkirchen

Logo Initiative Zukunftswald

Die Zukunftswald - Initiative in den Landkreisen Bad Tölz - Wolfratshausen und Miesbach

Anders als in vielen Bereichen in Deutschland sind wir bisher noch in unserer Region von größeren Waldkatastrophen verschont geblieben. Abgesehen von räumlich begrenzten Borkenkäferbefall und Windwurfereignissen ist der Wald bei uns relativ stabil und gesund. Dennoch sind die Auswirkungen des Klimawandels auch in unserer Region deutlich spürbar. Der Holzpreis ist im Keller und die Waldbesitzer sind gezwungen auf die immer häufiger werdenden Schadereignisse zur reagieren. Die logische Konsequenz daraus ist das der Wald nicht mehr planvoll und damit nicht mehr ökonomisch bewirtschaftet werden kann.
Was also müssen wir tun um wieder zu einer sinnvollen und Freude bereitenden Waldbewirtschaftung unserer forstlichen Vorväter zurückzukehren?
Nach einhelliger Meinung der Förster ist langfristige Lösung der derzeit bestehenden Probleme nur durch…
… „eine regelmäßige und nachhaltige Waldpflege“
und durch…
… „die Begründung von mehr Mischwald“
zu erreichen.
Die IZW hat sich daher zum Ziel gesetzt gemeinsam mit Ihnen als Waldbesitzer den Wald unseren zukünftigen Generationen so zu überlassen, dass sie zum einen gegenüber dem Klimawandel gut gewappnet und zum anderen ausreichend für den Lebensunterhalt der Bevölkerung und Gesundheit der Natur sorgen können.
Um diesem Ziel näher zu kommen betreiben wir in unsere beiden Landkreisen derzeit beispielhafte Projekte.

Meldungen

Projekt Oberlandeiche
Im Herbst 2019 wurden das Forschungsprojekt gestartet und die ersten Kartierungsarbeiten sowie die ersten genetischen Analysen eingeleitet. Die ersten Ergebnisse scheinen die ursprünglichen Beobachtungen des Revierförsters zu untermauern. Der Laubfall gestaltet sich unter den Eichen- Individuen im Gebiet Fischbachau sehr unterschiedlich. Einzelne Eichen verlieren sehr frühzeitig fast die vollständige Belaubung, andere sind auch zu Beginn des Winters noch fast vollständig belaubt. Jetzt gilt es die genetischen Analysen auszuwerten und in Zusammenhang mit den Laubfall-Beobachtungen zu setzen. Das Projekt wird im Frühjahr zu Beginn des Laubaustriebs fortgesetzt werden, da der Laubaustrieb und der Laubabfall in engem Zusammenhang stehen. Zu diesem Zeitpunkt sind auch die ersten Ergebnisse der genetischen Analysen zu erwarten.

Die Projekte am AELF Holzkirchen

In unserer Region betreuen wir drei beispielhafte Projekte: Diese reichen von sensiblen, bisher nur spärlich bewirtschafteten Waldbereichen im Flachland über Moorwälder bis hin zu Bergwäldern in steil aufragenden Hängen.

Klimaanpassung - Oberlandeichen

Blatt einer Eiche

Oberlandeiche

Durch die Klimaerwärmung werden einige heimische Laubbaumarten, die bisher im Voralpenraum nicht besonders in Erscheinung getreten sind, eine zunehmend wichtigere Rolle zukommen. Eine dieser Baumarten ist die Stieleiche (Quercus robur), die im südlichen Landkreis Miesbach aufgrund der Höhenlage und der geringen Jahresdurchschnittstemperatur ihre Verbreitungsgrenze findet. Ein weiterer Grund für die wenig ausgeprägte Verbreitung dieser Baumart in der Region ist ihre grundsätzliche Veranlagung zur Bruchanfälligkeit gegenüber Nassschnee.
Forschungsprojekt
Nach Beobachtungen des in dem Gebiet zuständigen Revierleiters erfolgt der Laubabwurf der Eichen ungleich. Einzelne Eichen verlieren schon sehr frühzeitig im Herbst ihr Laub, andere sind noch zu Beginn des Winters fast vollständig belaubt. Es wird deshalb vermutet, dass es unter den Eichen dieses Gebietes genetische Unterschiede gibt die diesen ungleichartigen Laubfall bedingen. Aus diesem Grund wurde gemeinsam mit dem Amt für Waldgenetik ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen mit dem Ziel die Beobachtungen wissenschaftlich zu dokumentieren und zu belegen. Langfristig soll auch aufgeklärt werden ob sich bestimmte Baumindividuen mit bestimmter Genetik für den zukünftigen Anbau unter veränderten Klimabedingungen eignen.

Der Moorwald Nantesbuch

WaldfotoZoombild vorhanden

Der Moorwald Nantesbuch

Mehr als ein Zehntel der Fläche des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen sind Moore. Diese bestehen aus Hochmooren, Streuwiesen und Moorwäldern. Moorwälder sind besonders sensible Waldflächen mit hoher Bedeutung für den Naturschutz, aber auch für den Klimaschutz. Zusammen mit der Stiftung Nantesbuch wollen wir auf deren Gelände nahe Bad Heilbrunn eine Pilotfläche von rund zehn Hektar musterhaft als stabilen und ökologisch wertvollen Mischwald gestalten. Die Pilotfläche soll als Vorbild für das mehrere hundert Hektar große Projektgebiet in der Region dienen. Die Maßnahmen wurden umgesetzt, das Projekt wird derzeit nicht weitergeführt.

Projekt Nantesbuch

Der Isarleiten-Wald

Isar mit Isarleiten-WaldZoombild vorhanden

Das obere Isartal

Besonders wichtig für die Region Wolfratshausen ist der Isarleiten-Wald, ein nur wenig bewirtschafteter Wald entlang der Isar. Das Projektgebiet hat eine Größe von rund 540 Hektar, das sind mehr als 750 Fußballfelder. Hier wechseln sich reine Fichtenwälder mit Buchen-Mischwäldern ab, wobei die Fichtenwälder dominieren. Die Fichte hat Schwierigkeiten mit dem Klimawandel – gefragt sind stabile Mischwälder. Das Projekt wird im Rahmen der Beratung durch den zuständigen Revierleiter in kleinerem Rahmen weitergeführt.

Projekt Isarleiten-Wald

Die Initiative Zukunftswald in Bayern

Logo Initiative Zukunftswald Bayern - 207x54

Die Initiative Zukunftswald in Bayern will Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer dabei unterstützen, die eigenen Wälder klimafit zu machen. Dazu hat das Staatsministerium einige Projekte auf den Weg gebracht.  

Initiative Zukunftswald Bayern - Staatsministerium Externer Link