Pflanzprojekt an Grundschulen
Wissen wie's wächst und schmeckt

Betreuerin mit Kindern der 2. Klasse

Für die Zweitklässler der Grundschule an der Baumgartenstraße wird es spannend: Im Frühjahr 2018 heißt es nicht stillzusitzen, sondern mit den Händen Erde anzufassen und zusammen mit einem Gärtner Gemüse, Salat und Kräuter anzupflanzen.

Kinder wieder stärker in Kontakt mit der Herkunft von Lebensmitteln zu bringen, ist das Ziel von "Wissen wie's wächst und schmeckt", einem Angebot unseres Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die 2. und 3. Klassen der Grundschulen. Wie sät man Radieschen? Wo wächst Salat? Und wie lange dauert es bis man das Gepflanzte zu einem schmackhaften Wrap verarbeiten? Diese Fragen beantwortete das Projekt.
Lebensmittel wertschätzen lernen
Außerdem sollen die Schüler durch die praktische Erfahrung lernen, Lebensmittel mehr wertzuschätzen. Im Laufe des Programms von 6 Wochen werden die Zweitklässler mit allen Sinnen an eine ausgewogene Ernährung herangeführt. Sie sollen die Vorteile von selbst angebautem Gemüse erkennen und auch feststellen, wie viel Arbeit und Pflege dabei nötig ist.
Eigener kleiner Garten
Am 12. April 2018 startete das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Gemüsegärtner Josef Pöhm vom Biogut Wallenburg und Theresia Lindermayer, der Ansprechpartnerin für Ernährung im AELF Holzkirchen. Voller Freude warteten am Morgen die Schüler schon auf die vorbereitete Pflanzaktion. Jedes Kind durfte seinen eigenen kleinen Garten in einem zum Beet umfunktionierten Tetra Pak erschaffen.
Pflanztöpfe aus Tetra Paks
Die Zweitklässler schlugen mit Hammer und Nagel Löcher in den Tetra Pak-Boden, damit die Wurzeln mit genügend Sauerstoff versorgt und das Gießwasser abfließen kann. Die kleinen Gemüsebeete der Schüler wurden mit Erde und Saatgut versehen und gegossen. Gärtner Josef Pöhm erklärte den Klassen das Pflanzen von Pflücksalat und Schnittlauch. Besonders in der Erde zu wühlen machte den Kindern viel Spaß, Berührungsängste hatten die Grundschüler dabei keine.
Pflegen, ernten und genießen
"In den kommenden Wochen kümmern sich die Schüler mit den Klassenleiterinnen um ihre Pflanzen. Sie begleiten deren Wachstum bis zur Ernte. Schnittlauch, Radieschen und Salate werden wir nach der Ernte als Zutat für selbstgemachte Wraps verarbeiten", so Theresia Lindermayer.
Voller Spannung warteten die Zweitklässler
darauf, vor den Pfingstferien ihr selbst angebautes Gemüse zu ernten. Die Pflanzkisten und Tetra Paks standen an einer geschützten Hausmauer vor der Schule und gediehen, dank der guten Pflege und des guten Wetters, prächtig. Radieschen, Salat und Schnittlauch waren heute erntereif. Die gemeinsame Ernte und anschließende Zubereitung zu einem leckeren Wrap waren Bestandteil des Projektes „Wissen wie`s wächst und schmeckt“.
Die Studierenden der Landwirtschaftsschule Abteilung Hauswirtschaft
halfen bei der Ernte- und Zubereit-Aktion des Gemüses. Zunächst wurden die Kinder in Gruppen eingeteilt und jeweils von 2 Studierenden betreut. Die Radieschen-Gruppe zogen die Radieschen aus dem Pflanzgefäß und staunten über ihr erstes, aus den Radieschen-Samen gezogenes, Gemüse. Die Salat und Schnittlauch – Gruppe ernteten nur einen Teil des üppig gewachsenen „Grüns“. Anschließend ging es in das Klassenzimmer.
Verarbeitung der Ernte
In Teamarbeit arbeiteten die Kinder – mit der Unterstützung der „Hauswirtschafts – Profis“ und verarbeiteten das Gemüse zu einem Wrap mit anschließender Verkostung. Es machte den Kindern unheimlich viel Freude, den Prozess des Wachsens mit zu erleben und ganz nebenbei eigneten sie sich Ernährungswissen an.
Impuls zum Anbau von eigenem Gemüse
Die Klassenlehrerin und Projektbegleiterin Theresia Lindermayer freuten sich über den Erfolg. Ziel ist es Impulse zum Anbau von eigenem Gemüse zu setzen. Mit den einfachen Pflanzkisten ist dies auf Balkon oder Terrasse möglich. Seit dem Anpflanzen nach den Osterferien haben die Kinder in Eigenregie die Pflege in Form eines Gießdienstes übernommen. Sie erlebten wie viel Aufwand es erfordert, bevor das Gemüse reif ist und gegessen werden kann. Dadurch entwickeln Kinder eine höhere Wertschätzung für Lebensmittel.
Damit die Begeisterung am Wachstum von eigenen Pflanzen auch mit nach Hause getragen wird, bekam jedes Kind seine eigene Ansaatmischung mit.

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